Klassifikation von Produkten und Produktionsverfahren

Ein Teil des Projekts DiHP ist die Herausbildung eines Klassifikationsframeworks für Produkte und Produktionsverfahren im Bereich der additiven Fertigung als Kernvoraussetzung zum Aufbau der Plattform.

Dazu erfolgte zunächst eine Einordnung der additiven Fertigung in herkömmliche Fertigungsverfahren. Nach einer Analyse verschiedenster additiver Fertigungsverfahren, wurden diese anhand ihrer Kriterien bzw. Charakteristika strukturiert. Die Charakteristika der Fertigungsverfahren sind abhängig vom zu verarbeitenden Material. Eigenschaften der additiven Fertigungsverfahren im Kunststoffbereich sind z.B. das zu verarbeitende Kunststoff-Material (PLA, ABS etc.), Maße oder Farbmischbarkeit/Mehrfarbigkeit. Im Bereich der Metalle ist eine Farbmischbarkeit bzw. Mehrfarbigkeit hingegen grundsätzlich nicht relevant. Aus diesem Grund werden die additiven Fertigungsverfahren in Bezug auf das zu verarbeitende Material gesondert betrachtet.

Im ersten Schritt wurden die Charakteristika bzw. Eigenschaften der additiven Fertigung von Kunststoff-Produkten festgelegt. Die Klassifikation erfolgt im Sinne eines Matchings von zu produzierenden Produkten und additiven Fertigungsverfahren. Gemäß einer induktiven Vorgehensweise wurde ein breites Spektrum von Maschinen zur additiven Fertigung konkret für Kunststoffe ausgewertet. Die bei Herstellern vorliegenden Daten und folglich Eigenschaften der Maschinen determinieren dabei pragmatisch die Möglichkeiten der Klassifizierung. Damit lässt sich ein breites Spektrum heute bekannter Maschinen erfassen. Weitere Entwicklungen können ggf. durch weitere Kriterien aufgenommen werden.

Die Fertigungsmaschinen wurden den jeweiligen additiven Kunststoff-Fertigungsverfahren (z.B. FDM oder SLS) zugeordnet. Die vorhandenen Daten (d.h. Ausprägungen der Eigenschaften) können zu herstellerübergreifenden Angaben zusammengefasst werden.

Eingehende Aufträge, d. h. zu produzierende Produkte lassen sich entsprechend der Fertigungsverfahren nach Kategorien wie z. B. Produkteigenschaften, Größe oder Farbe klassifizieren. Diese werden im weiteren Verlauf des Projekts abhängig von den Verfahren festgelegt und dienen als Eingabemaske auf der Plattform.

Die gesammelten Daten zu den Eigenschaften der Fertigungsverfahren wurden in einer Datenbank gespeichert sowie verwaltet und werden aktuell noch erweitert.